JAPAN – Das Land der aufgehenden Sonne

Auf dieser Seite veröffentlichen wir Interessantes und Wissenswertes über das Land JAPAN. Kultur, Sprache, Lebensart, Menschen, Gepflogenheiten, Kurioses … was immer wir mit den Besuchern unserer Homepage für »teilenswert« halten, findest Du auf dieser Seite. Einige Informationen stehen Dir als PDF-Datei zum Download zur Verfügung. Die Bilder auf dieser Seite kannst Du Dir per Mausklick auf das Bild in einer Vergrößerung ansehen.


»Momijigari« – Auf der Jagd nach den Farben des Herbstes

Erinnerst Du Dich noch an die Freude, als Du in Kindertagen durch große Laubhaufen rennen durftest und das Laub dabei in alle Himmelsrichtungen zerstreut hast? Den eigentümlichen aber nie unangenehmen Geruch des Herbstlaubes hast Du wahrscheinlich immer noch in der Nase. Warst Du damals vielleicht schon ein »Herbstlaubjäger«? Was für Dich möglicherweise recht seltsam anmutet, ist in den Herbstmonaten in Japan nichts Ungewöhnliches. Man nennt diesen Brauch 紅葉狩り ... »Momijigari«. Es ist eine Wortschöpfung aus 紅葉 … momiji … Herbstlaub und 狩り … kari, was aus dem Japanischen mit »Jagd« übersetzt wird. Es ist übrigens kein Schreibfehler! Wenn man im Japanischen zwei Wörter zusammenfügt, ändern sich oft die Anfangsbuchstaben des Folgewortes. Beim »Herbstlaubjagen« genießt man in den Parkanlagen und Gärten der Schreine und Tempel die prächtige Laubfärbung der Bäume. Eine besondere Rolle spielen hierbei die ebenso もみじ … momiji genannten Ahornbäume, die in unzähligen Farben des Herbstes leuchten.

 

Unsere Bilderserie »Kyôto no kôyô ... Herbstlaub in Kyôto«

Wir haben dieses Naturschauspiel in den nachfolgenden Bildern zusammengestellt. Auf unserer virtuellen Bilderreise nehmen wir Dich mit in einige namhafte Tempel- und Schreinanlagen der alten Kaiserstadt Kyôto, in denen in der nun beginnenden Herbstzeit dieses beeindruckende Naturschauspiel zu bewundern ist! Wir nennen diese Bilderserie 京都の紅»Kyôto no kôyô ... Herbstlaub in Kyôto«. Wir wünschen Dir und Deiner Familie eine schöne Herbstzeit und viel Freude beim »Herbstlaubjagen«, das auch hier bei uns in Deutschland wunderschöne Entdeckungen in der Natur für uns bereithält! Mit einem Klick auf das Bild kannst Du alle Bilder in einer Vergrößerung öffnen. Dann lassen sich auch die Tempelnamen problemlos lesen! (✿◠‿◠)


Japanischer Kulturtag · Volkshochschule Freiburg

Die Volkshochschule in Freiburg veranstaltete am Sonntag, den 12.03.2023 in der Zeit von 11 bis 17 Uhr in Zusammenarbeit mit den japanischen Dozentinnen und Dozenten der VHS einen japanischen Kulturtag. Der 日本文化の日 ...  »nihon bunka no hi« fand unter dem Motto »Fukushima gedenken, Japan erleben« statt. Die Organisatoren erinnerten mit dieser Veranstaltung an den 12. Jahrestag der Dreifachkatastrophe in Nordost-Japan. Gleichzeitig wollten die Veranstalter allen Besuchern das Land Japan näherbringen. Es bestand die Möglichkeit durch verschiedene Vorträge, Workshops und Aufführungen die japanische Kultur kennenzulernen und sich über Japan zu informieren.

 

Interessantes Rahmenprogramm

Es gab eine Taiko-Performance und Auftritte anderer japanischer Musikkünstler. Der Zen-Priester Ryoki Sato berichtete über seine Erlebnisse als Überlebender des Tsunami. Zum Vortragsprogramm gehörte auch der Beitrag »ZEN – Der Weg zum Selbst aus der Sicht des Zen-Buddhismus«. Außerdem konnten die Besucher die japanische Papierfaltkunst »Origami« erkunden, erste Kenntnisse über die Sitzmeditation »Zazen« erlangen oder einen Workshop in der japanischen Kalligrafiekunst »Shodô« belegen. Zum Essen wurden Bento-Boxen und andere japanische Leckereien angeboten. Das ausführliche Programm zum Japanischen Kulturtag steht Dir als PDF-Datei zum Download zur Verfügung.


Karate Erlach, Japanischer Kulturtag Freiburg, Fukushima
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Japanischer Kulturtag · Freiburg
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»Tanjunsa no geijutsu – Die Kunst des Einfachen«

Endlich Frühling! Das Grau des Winters war leuchtenden Farben gewichen, wie man sie kaum im Worten zu beschreiben vermag. Der Himmel zeigte sich in berauschendem Blau und über allem stand hell leuchtend die Sonne. Herr Yamamoto verharrte regungslos auf seiner ausladenden Veranda. Gedankenverloren blickte er auf die Weiten des Ozeans, der sich am Fuße des Berges erstreckte. Kleine dunkle Punkte in dem azurblauen Wasser verrieten die Fischer, die in der Bucht auf einen guten Fang hofften  [...]

Karate Erlach, Tanjunsa no geijutsu, Die Kunst des Einfachen

単純さの芸術 ... tanjunsa no geijutsu

Herr Yamamoto – oder Yamamoto-san, wie man ihn in Japan ansprechen würde – ist die Hauptfigur einer wunderbaren Geschichte. Diese Geschichte spielt im »alten Japan«. Aber das, was sie uns mitteilen möchte, ist heute noch so aktuell wie damals. Das Szenario, das zu Beginn dieser Geschichte beschrieben wird, begeistert alle Bewunderer japanischer Gärten. Dann lernst Du Oraki kennen. Er ist der Teemeister von Yamamoto-san. Gemeinsam entdecken die beiden »Die Kunst des Einfachen«. Wie diese spannende Erzählung weitergeht erfährst Du in der hier verlinkten PDF-Datei.

Karate Erlach, Tanjunsa no geijutsu, Die Kunst des Einfachen
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»Die Kunst des Einfachen«
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Keishu Kawai, Shodo, Kalligrafiekünstlerin, Karate Erlach

Keishu Kawai · Shodô-Künstlerin

Wenn man sich intensiv mit den japanischen Kampfkünsten beschäftigt, beginnt man ab einem bestimmten Zeitpunkt damit sich für Sprache, Kultur, andere Künste und Philosophien dieses Landes zu interressieren. Wir wissen, dass es unter den Karateka viele Japan-Begeisterte gibt. In ganz Deutschland besteht sehr oft die Möglichkeit einiges über Japan zu erfahren und näher kennenzulernen. Diese Gelegenheiten suchen wir regelmäßig und nutzen sie seit vielen Jahren! Hierbei kommen wir immer wieder mit japanischen Landsleuten in Kontakt. So haben wir auch die Kalligrafie-Künstlerin Keishu Kawai (Foto) kennengelernt, die in Colmar im französischen Elsass lebt und arbeitet. Die schöne Aufnahme entstand im Oktober 2009 bei der Ausstellung »Sumie – Japanische Tuschmalerei und Kimono-Kultur«. Kurator war Ikebana-Meister Kikuto Sakagawa-Sensei aus Lahr. Unsere Erlebnisse und Erfahrungen von diesen Events möchten wir auf dieser Unterseite gerne mit Dir teilen. Einen Bericht über die Sonderausstellung von Keishu Kawai im Februar 2020 in Lahr findest Du weiter unten auf dieser Seite.



Reisfeldkunst in Inakadate (Aomori-Präfektur) 青森県田舎館村 田んぼアート

Hast Du schon einmal von »Reisfeldkunst« gehört? Wenn nicht, dann möchten wir Dir diese Kunstform aus Japan mit der nachfolgenden Dokumentation vorstellen. 田んぼアート ... tanbo âto ... ist eine Wortschöpfung aus Reisfeld (tanbo) und der japanischen Schreibweise des englischen Begriffes für Kunst »art« (âto). Als Wiege dieser Kunst könnte man das japanische Provinzstädtchen Inakadate in der nordjapanischen Präfektur Aomori bezeichnen. Der einzige Wirtschaftszweig in Inakadate ist der Reisanbau. Um die rund 8.000 Einwohner zählende Gemeinde für den Fremdenverkehr attraktiver zu machen, ließ man sich dort zum ersten Mal im Jahr 1993 etwas ganz Besonderes einfallen. Mit Hilfe von computergenerierten Plänen haben 1.200 Freiwillige mit Reissetzlingen wahre Kunstwerke geschaffen!

»Fujin-Raijin« ... Der japanische Wind- und Donnergott als Besuchermagnet im Jahr 2006

Karate Erlach, Inakadate, Reisfeldkunst, Fujin-Raijin

Ein 1,5 Hektar großes Reisfeld hinter dem Rathaus wurde zur »Leinwand« um riesige Bilder und Charaktere darzustellen. Es wurden verschiedene Reissorten gepflanzt, die nach vollständigem Austrieb unterschiedliche Farben entwickelten. Zum Betrachten der daraus entstehenden Bilder baute man sogar einen Aussichtsturm. Im Jahr 2006 kamen 200.000 zahlende Besucher in die Aomori-Präfektur nach 田舎館村 ... Inakadate-mura, um das jährlich entstehende Kunstwerk zu bestaunen. Das Motiv war in diesem Jahr 風神、雷神 ... Fujin-Raijin, der japanische Wind- und Donnergott. Außer herkömmlichem Speisereis, wurden mit Perfektion dieser Bilder in den späteren Jahren auch antike Reisarten und Zierreis verwendet. Dadurch wurden die Farben Grün, Gelbgrün, Dunkelviolett, Gelb, Weiß, Orange und Rot geschaffen. Zwischenzeitlich hat die Reisfeldkunst ganz Japan erobert. Man kann diese Kunstwerke nicht nur vom Observationsdeck aus, sondern auch von der Straße aus bewundern, die sich durch das riesige Reisfeld zieht.

 

Zahlreiche nationale und internationale Motive

Zu den Motiven gehörten in den vergangenen Jahren unter anderem Leonardo da Vincis »Mona Lisa«, Napoleon, Marilyn Monroe, bekannte Charaktere aus dem japanischen Kabuki-Theater, das Meisterwerk des Ukiyo-e Künstlers Katsushika Hokusai »Die große Welle von Kanagawa«, die japanischen Glücksgötter Ebisu & Daikoku  und Darstellungen verschiedener Samurai-Helden. Es ist unglaublich, welche Kunstwerke dort schon geschaffen wurden.

»Vom Winde verweht« 風と共に去りぬ

Die Verfilmung des Romans von Margaret Mitchell aus dem Jahr 1939 mit Vivien Leigh und Clark Gable gehört zu den Klassikern der Filmgeschichte. Im Japanischen heißt dieser Film. 風と共に去りぬ ... kaze to tomo ni sarinu. Das bekannte Filmplakat lieferte im Jahr 2015 das Motiv für das damalige »Reisfeldgemälde«. Mit unserer Bilddokumentation bekommst Du einen eindrucksvollen Einblick, in welchen Stadien dieses Kunstwerk entstanden ist. Ein Klick auf das Bild öffnet eine Vergrößerung, in der Du die Bildbeschriftung gut lesen kannst.

Karate Erlach, Inakadate, Reisfeldkunst, Vom Winde verweht


»Shûkan – Sitten und Gebräuche im Land der aufgehenden Sonne«

Japan-Reisende, die zum ersten Mal nach Japan kommen und sich vorher noch nicht eingehender mit dem Land der aufgehenden Sonne beschäftigt haben, empfinden diese Reise bisweilen als »Kulturschock«. In der Tat ist Japan in vielen Belangen ganz anders, als wir das aus unserer westlichen Welt kennen. Es lohnt sich also, sich im Vorfeld einer solchen Reise nach ein paar Tipps zu erkundigen.

Ratgeber von Kikkoman – Weltmarktführer für Sojasauce

Für alle, die eine Reise nach Japan planen und für alle Freunde der japanischen Kultur und Lebensart hat die Firma Kikkoman in kompakter Form einen 46-seitigen Japan-Ratgeber zusammengestellt. Japan-Business, Alltag in Japan, Tipps zu Restaurantbesuch und privaten Einladungen, japanische Küche und Feste sind nur einige der Themen dieses interessanten Nachschlagewerks für Japan-Besucher.

 

習慣 ... shûkan ... nennt man diese Gepflogenheiten auf Japanisch. Wenn Du mehr zu diesen »Benimm-Regeln« wissen und lernen möchtest, findest Du im Ratgeber der Firma Kikkoman sicherlich einige hilfreiche Hinweise. Die PDF-Datei steht Dir auf unserer Unterseite Downloads zur Verfügung.



Japanische Keramik und Kalligrafie – Sonderausstellung in Lahr

Vom 19.01.2020 bis 19.04.2020 zeigte das Stadtmuseum in Lahr japanische Keramik aus der Stadt Kasama (Präfektur Ibaraki). Die Ausstellung umfasste über 70 Werke der Gebrauchs- und Gefäßkeramik von renommierten Künstlern aus einem der Zentren japanischer Töpferkunst. Darüber hinaus waren eindrucksvolle Werke der japanischen Schreibkunst von Shodô-Künstlerin Keishu Kawai aus Colmar im französischen Elsass zu sehen. 書道 ... shodô ... bedeutet wörtlich »Der Weg des Schreibens«. Bei dieser Kunstform werden japanische Schriftzeichen (Kanji) oder Kurzgedichte (Haiku) mit Pinsel und Tinte zu Papier gebracht. Jede Kalligrafie besticht durch ihre Einzigartigkeit. In einem schöpferischen Akt werden diese Kunstwerke teilweise in wenigen Augenblicken geschaffen. Wir haben am 08.02.2020 diese interessante Ausstellung in Lahr besucht.

Schönheit in Gebrauch

「用の美」... yô no bi ... steht im Japanischen für »Schönheit in Gebrauch«. Gemäß dieser Philosophie sind Kunstgegenstände nicht nur zum Betrachten, sondern für den täglichen Gebrauch vorgesehen. Auch die ausgestellten Werke der Keramikkünstler dürften durchaus gebraucht werden, was jedoch beim Anblick dieser wertvollen Kunstwerke nur schwer vorstellbar ist.

Keishu Kawai · Shodô-Künstlerin

Keishu Kawai · 川井 恵秀 · stammt auch aus der nördlich von Tôkyô gelegenen Präfektur Ibaraki und ist in unserer Region sehr oft auf Ausstellungen mit ihrer Kalligrafie-Kunst zu sehen. Im Lahrer Stadtmuseum reicht die Palette ihrer Exponate von kleinen Darstellungen japanischer Schriftzeichen wie Licht, Leidenschaft, Gelassenheit und Freude über verschiedene  掛け物 »Kakemono« genannte Rollbilder bis zum wandfüllenden Sumie-Gemälde. Hinter dem Begriff 墨絵 »Sumie« verbirgt sich die Kunst der japanischen Tuschmalerei, mit der sich Keishu Kawai ebenso auf höchster künstlerischer Ebene befasst.

Keishu Kawai, Shodo, Kalligrafiekünstlerin, Karate Erlach

Kalligrafie-Vorführung auf der

»Chrysanthema« in Lahr · November 2007


Die Schönheit Japans. Die Schönheit der Tinte.

Keishu Kawai, Shodo, Kalligrafiekünstlerin, Karate Erlach

Weitere Informationen findest Du im Flyer zur Ausstellung der Dir hier als PDF-Datei zum Download zur Verfügung steht.

日本の美 · 墨の美 ... »nihon no bi · sumi no bi ... Die Schönheit Japans · Die Schönheit der Tinte«. Unter diesem Titel hatte Keishu Kawai eine Fenster-Kalligrafie entworfen, die ebenso in der Ausstellung zu sehen war. Die Kalligrafiekunst von Kawai-san durften wir in den vergangenen Jahren schon mehrfach bewundern. Im November 2007 zeigte sie eine eindrucksvolle Shodô-Vorführung auf der »Chrysanthema« in Lahr und war am 16.10.2009 Ehrengast bei der Ausstellung »Sumie – Japanische Tusche-Malerei und Kimono-Kultur« von Ikebana-Meister Kikuto Sakawaga-Sensei. Auf der Vernissage durften wir damals dabei sein. Die Bilder weiter oben stammen von diesen beiden Veranstaltungen.

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Japanische Keramik und Kalligrafie · Lahr
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